Die ersten Tage im "Centro de Educación Especial"

Nun sind schon fast zwei ganze Wochen in meinem Projekt vorüber! Ich fühle mich dort sehr wohl: Sowohl meine Kollegen als auch die Kinder und Jugendlichen sind alle sehr herzlich!

Die Schule ist wirklich nur sehr klein und ich habe mittlerweile schon mit den meisten Kindern zusammen gearbeitet. Der Unterricht ist sehr individuell auf jedes einzelne Kind abgestimmt, sodass es schon mal vorkommen kann, dass eine Klasse nur aus zwei Schülern besteht und generell höchstens aus sechs. Die Schüler/-innen lernen ganz grundlegende Dinge wie z.B. die Wochentage und die Farben. Das ist ganz nebenbei auch ein kleiner Spanischkurs für mich, sodass ich durch das Assistieren im Unterricht sehr viele neue grundlegende Vokabeln lerne. Jede Unterrichtseinheit der jüngeren Schüler/-innen wird zudem durch viele kleine Musikpausen aufgelockert, damit es leichter fällt sich zu konzentrieren und auch die Kreativität angeregt werden kann. Diese kleinen Pausen sind besonders schön, da dies jedes Mal ein Lächeln in das Gesicht der Kinder zaubert. Viele Kinder dort sitzen im Rollstuhl und haben zudem Schwierigkeiten etwas mit ihren Händen zu greifen, aber allein dadurch, dass man ihnen während den Musikpausen dabei hilft eine Rassel oder ein anderes Musikinstrument zu halten, sind diese schon sehr glücklich und strahlen eine unglaubliche Lebensenergie aus!

Zudem gibt es Vorrichtungen, die jedem Kind, das im Rollstuhl sitzt ermöglicht aufrecht zu stehen: Diese sehen aus wie eine ganz normale höhere Liege nur das zusätzlich Bänder zur Befestigung und eine Stütze für die Füße zum Stehen vorhanden sind. Mit einem Hebel kann die Liege dann ganz einfach in eine aufrechte Position gekurbelt werden. Ich finde diese simple Idee sehr schön, da es den Kinder so ermöglicht wird mal genau die Dinge zu tun, die sie sonst nur von den anderen Kindern kennen.

Generell basiert jede Einheit auf dem Prinzip des spielerischen Lernens bzw. Übens: So habe ich mit Fabrielle, einem kleinen Mädchen, das im Rollstuhl sitzt allein mit Rasierschaum und Pulverfarben, welches wir auf einem Tisch großzügig verteilt haben, gleichzeitig das Greifen, die verschiedenen Farben und ihren Tastsinn trainiert. Das war zwar im Großen und Ganzen zwar eine ziemliche Schweinerei und wir waren hinter her beide voll mit buntem Rasierschaum, aber es hat einen Riesenspaß gemacht und hatte unterbewusst eben auch einen sehr positiven Effekt auf ihre Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit.

Für die älteren Schüler/-innen gibt es in der Schule sogar eine Küche in der sie zusammen mit den Betreuern regelmäßig backen und kochen.

Die Kleinsten unter den Schüler/-innen sind in einem seperaten Raum untergebracht. Dort lernen sie z.B. durch selbstgebastelte Tiere die verschiedenen Meeresbewohner und deren Körperbau kennen, aber auch viele andere grundlegende Dinge werden ihnen dort spielerisch vermittelt.

Außerdem habe ich auch schon bei den verschiedenen Physiotherapieeinheiten geholfen, bei denen besonders der Gleichgewichtssinn der Kinder gefördert wird.

Wie ihr aus der Beschreibung wahrscheinlich schon heraus gelesen habt, handelt es sich also nicht um eine einfache Schule, sondern eher um eine Tagesbetreuung, die den Aspekt des Lernens mit spielerischen Aktivitäten und der physischen Förderung verbindet. Diese Kombination finde ich persönlich sehr schön, da sie sehr individuell auf die Kinder abgestimmt ist und auch oft die Eltern mit einbezieht. Dadurch wird dort eine sehr familiäre Atmosphäre geschaffen in der sich sowohl die Kinder also auch die Betreuer sehr wohl fühlen.


Ich freue mich schon euch bald mehr berichten zu können!! :)

Genießt die letzten Sommertage!


Liebe Grüße,

Eure Sina



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